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Unsere soziale Gruppenarbeit als Angebot für Kinder und Jugendliche nach § 29 SGB VIII

Soziale Gruppenangebote richten sich an ältere Kinder und Jugendliche. Im Vordergrund steht, diesen bei der Überwindung von Entwicklungsschwierigkeiten und Verhaltensproblemen zu helfen. Durch Soziales Lernen in einem Gruppenkontext soll die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gefördert werden. Es sollen soziale Kompetenzen erweitert und auf andere Kontexte übertragen werden. Prosoziales Verhalten soll gefördert, aggressives, impulsives o.ä. inadäquates Verhalten soll zugunsten gesellschaftlich konformer Verhaltensoptionen aufgegeben werden. Die Kinder und Jugendlichen sollen lernen, beispielsweise ihre Meinung angemessen und gewaltfrei zu vertreten. Die Kontaktfähigkeit zu Gleichaltrigen soll verbessert, der Selbstwert gesteigert werden. 

Wird ein erhöhter Bedarf festgestellt, so erfolgt ein Bericht an die zuständige Sachbearbeitung und ggf. eine Empfehlung zum weiteren fachlichen Vorgehen. 

Methodisch werden Gruppenarbeit, Einzelarbeit und Eltern- sowie Familienberatung eingesetzt.

Die Gruppenleitung ist geschlechtsparitätisch besetzt und erfolgt durch zwei pädagogische Fachkräfte mit (familien-)therapeutischer Zusatzqualifikation. Geeignete Räumlichkeiten stehen seitens des Leistungsanbieters zur Verfügung.

Die Zielgruppe richtet sich an Kinder und Jugendliche beiderlei Geschlechts. Die TeilnehmerInnen sind in ihrer Alltagsbewältigung in Schule, Freizeit und/oder Familie beeinträchtigt, so dass sie durch ein Gruppenangebot mit (familien-) therapeutischer Ergänzung profitieren. Der Erfahrungshintergrund der TeilnehmerInnen kann durch Beziehungsabbrüche, Vernachlässigung, Vereinsamung, Gewalt, sexualisierte Gewalt, Traumatisierung und/oder andere Verletzungen der psychischen und physischen Integrität geprägt sein. Die genannten Belastungen und ihre Folgen gefährden die Entwicklung und soziale Integration des Kindes/Jugendlichen, so dass ein frühzeitiges therapeutisches Gruppenangebot Berechtigung findet oder ein „Clearing“ hinsichtlich geeigneter Hilfen stattfinden kann. 

Folgende Methoden und Inhalte finden Berücksichtigung, werden jedoch je nach Gruppensituation und individuellem Bedarf laufend modifiziert und ergänzt:

- Bearbeitung altersspezifischer und individueller Themen

- Sinnvoller Umgang mit Medien, Sexualität etc.

- Selbstbehauptungstraining

- Gesundheitsprävention

- Anti-Gewalt-/ Deeskalationstraining

- Freizeitpädagogische Aktivitäten

- Elternberatung

- Familienberatung

Folgende Symptome können u. a. durch die Zielgruppe gezeigt werden:

- ein hoch indifferentes Bindungsverhalten mit der Tendenz, die Belastbarkeit und die Grenzen der 

jeweiligen Bezugsperson ständig und massiv zu überprüfen (z.B. durch Weglaufen, Lügen etc.),

- eine außerordentlich hohe Bereitschaft zu impulsiv-aggressiven Durchbrüchen, mangelnde  

Affektregulation, geringe Frustrationstoleranz, ADHS, sowie weitere Symptomatiken von oft erheblicher Intensität,

- eine verstärkte bis sehr hohe Tendenz zu aufmerksamkeitssuchendem Verhalten gegenüber Erwachsenen, 

bei gleichzeitiger geringer sozialer Kompetenz im Hinblick auf Interaktionen mit Gleichaltrigen,

- affektive Störungen, welche z. B. zu Isolierungstendenzen, depressiver Symptomatik, autoaggressiven 

Verhaltensweisen etc. führen,

- fremdaggressives Verhalten (Gewalt gegen Gegenstände und Menschen),

- delinquentes Verhalten und Störungen des Sozialverhaltens.

Kontraindikationen

Ausgeschlossen von der Aufnahme in die Gruppe sind:

- Kinder/Jugendliche mit den Diagnosen einer schweren körperlichen Behinderung,

- Kinder/Jugendliche mit sexualisiertem Gewaltverhalten,  

- Kinder/Jugendliche, die wiederholt durch Tierquälerei bei Wirbeltieren aufgefallen sind, bedürfen einer 

gesonderten Absprache mit dem Leitungsteam.

Des Weiteren bedarf es bei der Neigung zu multiplen schweren Allergien, bzw. Asthma der Abklärung im Einzelfall, ob eine Aufnahme möglich ist.

Ziel des Angebotes

Kinder und Jugendliche, welche durch benanntes Verhalten in Erscheinung getreten sind, werden unter Einbindung des Familiensystems in ihrer psychosozialen Entwicklung unterstützt. Die Eltern werden im Rahmen der Erziehungshilfe familientherapeutisch begleitet, wobei der Schwerpunkt auf Verhaltensmodifikation im Erziehungsverhalten liegt. 

Das vordergründige Ziel der Sozialen Gruppenarbeit besteht in der Entwicklungsförderung der jungen Menschen zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten.

Ergänzend hierzu steht die Entwicklung und Förderung der elterlichen Erziehungskompetenzen im Fokus. 

Methodik

Auf den individuellen Bedarf abgestimmte Formen der Gruppenarbeit, Einzelhilfe, Beratung, Eltern- und Familiengespräche.

Das Angebot orientiert sich stets an der individuellen Hilfeplanung für jede/n TeilnehmerIn.

Anerkannte Methoden aus der familien- und systemtherapeutischen sowie der verhaltenstherapeutisch und psycho-traumatherapeutisch orientierten Therapie.